Riester-Rente: Lohnt sich das noch? – Analyse 2024

Riester-Rente: Lohnt sich das noch?

Stellen Sie sich vor: 132 Euro. Das ist die durchschnittliche monatliche Zusatzrente aus einem Riester-Vertrag. Eine Zahl, die viele überraschen dürfte. Seit ihrer Einführung im Jahr 2002 als staatlich geförderte Altersvorsorge hat die Riester-Rente für kontroverse Diskussionen gesorgt. Doch lohnt sich diese Form der Rentenreform heute noch?

In dieser Analyse betrachten wir die Riester-Rente im Jahr 2024 genauer. Wir untersuchen die aktuellen Steuervergünstigungen, Zulagen und die Effizienz dieses Vorsorgemodells. Dabei werfen wir einen kritischen Blick auf die Vor- und Nachteile sowie die geplanten Änderungen für 2026.

Die Bundesregierung plant eine umfassende Reform der Riester-Rente. Neue Spar-Modelle und höhere Fördergrenzen sollen die Attraktivität steigern. Doch reichen diese Maßnahmen aus, um die Kritikpunkte wie hohe Gebühren und geringe Renditen zu entkräften? Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick auf die Fakten werfen und prüfen, ob sich die Riester-Rente 2024 noch lohnt.

Einführung in die Riester-Rente

Die Riester-Rente, benannt nach dem ehemaligen Arbeitsminister Walter Riester, wurde 2002 als Teil der deutschen Rentenreform eingeführt. Sie soll als ergänzende Säule zur gesetzlichen Rente dienen und die private Altersvorsorge stärken.

Geschichte und Hintergrund

Die Einführung der Riester-Rente war eine Reaktion auf die demografische Entwicklung und die damit verbundenen Herausforderungen für das Rentensystem. Ziel war es, dem sinkenden Niveau der gesetzlichen Rente entgegenzuwirken.

Grundprinzipien der Riester-Rente

Bei der Riester-Rente können Sparer bis zu 4% ihres Bruttoeinkommens (maximal 2.100 Euro jährlich) einzahlen. Ein wichtiges Merkmal ist die Beitragsgarantie, die sicherstellt, dass mindestens die eingezahlten Beiträge zum Rentenbeginn zur Verfügung stehen. Dies reduziert das Anlagerisiko für den Sparer.

Ziele der staatlichen Förderung

Die staatliche Förderung der Riester-Rente umfasst Zulagen und Steuervorteile. Für 2024 beträgt die jährliche Grundzulage 175 Euro. Zusätzlich gibt es Kinderzulagen von 300 Euro für nach 2008 geborene Kinder und 185 Euro für davor geborene. Der Rentenbezugszeitraum beginnt frühestens mit 62 Jahren.

Förderart Betrag
Grundzulage 175 € pro Jahr
Kinderzulage (ab 2008 geboren) 300 € pro Kind/Jahr
Kinderzulage (vor 2008 geboren) 185 € pro Kind/Jahr
Berufseinsteigerbonus (einmalig) 200 €

Trotz der Förderung ist die Zahl der Riester-Verträge rückläufig. Mit aktuell 15,5 Millionen bestehenden Verträgen und einer angekündigten Reform für 2024/25 bleibt die Zukunft der Riester-Rente spannend.

Aktuelle Situation der Riester-Rente 2024

Die Riester-Rente steht 2024 vor großen Herausforderungen. Trotz ihrer Verbreitung mit rund 15,5 Millionen Verträgen zeigt die Rentenstatistik kritische Entwicklungen. Die durchschnittlichen Auszahlungsbeträge fallen gering aus, was Fragen zur Effizienz dieser Vorsorgeform aufwirft.

Der Vertragsbestand ist seit 2018 rückläufig. Viele Anbieter ziehen sich aus dem Riester-Geschäft zurück. Banksparpläne als Riester-Variante sind nicht mehr verfügbar. Diese Entwicklungen spiegeln die sinkende Attraktivität wider.

Reformpläne sollen die Riester-Rente attraktiver gestalten. Der steuerlich geförderte Höchstbetrag soll von 2.100 Euro auf 3.000 Euro pro Jahr angehoben werden. Die Grundförderung soll von 175 Euro auf 600 Euro steigen. Zusätzlich sind Boni für Geringverdiener und Berufseinsteiger geplant.

Aspekt Aktuelle Situation Geplante Änderung
Steuerlich geförderter Höchstbetrag 2.100 Euro/Jahr 3.000 Euro/Jahr
Grundförderung 175 Euro 600 Euro
Kinderzulage (ab 2008 geboren) 300 Euro Zusätzlich 25 Cent/Euro bis 1.200 Euro
Geringverdiener-Bonus Nicht vorhanden 175 Euro/Jahr (bis 26.250 Euro Brutto)
Berufseinsteiger-Bonus 200 Euro einmalig 200 Euro jährlich (unter 25 Jahre)

Das neue Altersvorsorge-Depot soll ETF-Sparpläne ermöglichen und die Anlageoptionen erweitern. Trotz dieser Reformpläne bleibt die Zukunft der Riester-Rente ungewiss. Die Entwicklung der Auszahlungsbeträge und des Vertragsbestands wird zeigen, ob diese Maßnahmen ausreichen, um das Vertrauen in die Riester-Rente wiederherzustellen.

Förderung und Zulagen bei der Riester-Rente

Die Riester-Rente bietet attraktive staatliche Förderungen, die das Sparen für den Ruhestand erleichtern. Die Zulagenberechnung und der Sonderausgabenabzug spielen dabei eine wichtige Rolle.

Grundzulage und Kinderzulagen

Die staatliche Förderung umfasst eine Grundzulage von 175 Euro jährlich pro Person. Für Kinder gibt es zusätzliche Zulagen: 300 Euro pro Jahr für jedes ab 2008 geborene Kind und 185 Euro für davor geborene Kinder. Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger bis zum 25. Lebensjahr erhalten einen einmaligen Bonus von 200 Euro.

Steuerliche Vorteile

Die Beiträge zur Riester-Rente können in der Ansparphase als Sonderausgaben steuerlich geltend gemacht werden. Dies erfolgt in der Einkommensteuererklärung über die „Anlage AV“. Die Zulagenberechnung berücksichtigt sowohl die eingezahlten Beiträge als auch die steuerliche Förderung.

Maximale Förderhöhe

Die maximale Förderhöhe beträgt 2.100 Euro pro Jahr. Um die volle Zulage zu erhalten, müssen mindestens 4% des Vorjahresbruttoeinkommens eingezahlt werden. Ein Beispiel verdeutlicht die Zulagenberechnung:

Personengruppe Jährlicher Eigenbeitrag Staatliche Zulagen
Alleinstehende Person 925 € 175 €
Ehepaar mit 2 Kindern (ab 2008 geboren) 1.325 € 1.075 €
Hausmann mit 3 Kindern und Minijob 60 € 1.075 €

Die staatliche Förderung der Riester-Rente macht sie besonders für Familien und Geringverdiener attraktiv. Die Zulagenberechnung und der Sonderausgabenabzug können zu erheblichen finanziellen Vorteilen führen.

Wer kann von der Riester-Rente profitieren?

Die Riester-Rente bietet verschiedenen Einkommensgruppen und Familiensituationen Vorteile. Förderberechtigte sind hauptsächlich rentenversicherungspflichtig Beschäftigte, Beamte und bestimmte Künstler. Auch Bezieher von Vorruhestandsgeld und einige Erwerbsgeminderte können riestern.

Besonders attraktiv ist die Riester-Rente für Geringverdiener und Familien mit Kindern. Die staatliche Förderung umfasst eine Grundzulage von 175 Euro jährlich sowie Kinderzulagen. Für Kinder, die bis 2007 geboren wurden, gibt es 185 Euro, für später Geborene sogar 300 Euro pro Jahr.

Sparer müssen mindestens 4 Prozent ihres rentenversicherungspflichtigen Vorjahreseinkommens einzahlen, um die maximale Förderung zu erhalten. Berufseinsteiger unter 24 Jahren können zusätzlich einen einmaligen Bonus von 200 Euro bekommen.

Personengruppe Förderberechtigung Besondere Vorteile
Rentenversicherungspflichtige Ja Grundzulage + Steuervorteile
Beamte Ja Grundzulage + Steuervorteile
Familien mit Kindern Ja Grundzulage + Kinderzulagen
Geringverdiener Ja Hohe Förderquote
Berufseinsteiger unter 24 Ja Einmaliger Bonus

Selbstständige ohne Rentenversicherungspflicht, freiwillig Rentenversicherte und Bezieher von Sozialhilfe sind in der Regel von der Riester-Förderung ausgeschlossen. Für diese Gruppen können alternative Vorsorgemodelle sinnvoller sein.

Riester-Rente: Lohnt sich das noch?

Die Frage, ob sich die Riester-Rente 2024 lohnt, ist nicht einfach zu beantworten. Die Rentabilität hängt von vielen Faktoren ab. Schauen wir uns die wichtigsten Aspekte genauer an.

Vor- und Nachteile im Überblick

Zu den Vorteilen zählen die staatliche Förderung und Steuervorteile. Der Staat zahlt eine jährliche Grundzulage von 175 Euro. Eltern erhalten zusätzlich 300 Euro für nach 2007 geborene Kinder. Bei niedrigem Einkommen kann die Förderquote über 50% betragen. Nachteilig sind hohe Kosten und geringe Flexibilität.

Renditeerwartungen und Realität

Die Renditeerwartungen bei der Riester-Rente sind oft enttäuschend. Im Durchschnitt fließt fast jeder vierte eingezahlte Euro in Kosten. Bei manchen Verträgen sind es sogar 38%. Die tatsächlichen Auszahlungen fallen häufig niedriger aus als erhofft.

Vergleich mit alternativen Anlageformen

Im Vergleich zu flexiblen Anlagestrategien wie ETF-Sparplänen schneidet die Riester-Rente oft schlechter ab. Fondssparpläne und fondsgebundene Rentenversicherungen werden von Experten besser bewertet als klassische Riester-Rentenversicherungen. Die Wahl der passenden Vorsorge hängt stark von der individuellen Situation ab.

Anlageform Flexibilität Kostenfaktoren Renditepotenzial
Riester-Rente Gering Hoch Niedrig bis mittel
ETF-Sparplan Hoch Niedrig Mittel bis hoch
Fondsgebundene Rentenversicherung Mittel Mittel Mittel

Kosten und Gebühren bei Riester-Verträgen

Die Kostenstruktur der Riester-Rente steht oft in der Kritik. Bei einem durchschnittlichen Vertrag fließt fast jeder vierte Euro in die Verwaltungskosten. In extremen Fällen können sogar 38 von 100 Euro Beitrag und Zulagen für Kosten draufgehen.

Die Abschlussgebühren und laufenden Verwaltungskosten mindern die Rendite erheblich. Besonders ältere Versicherungsverträge leiden unter hoher Kostenbelastung. Für Verbraucher ist die Kostenstruktur oft schwer durchschaubar.

Ein Vergleich zeigt die Auswirkungen der Kosten: Nach 30 Jahren haben deutsche Sparer mit einer durchschnittlichen Riester-Rentenversicherung rund 16.600 Euro weniger auf dem Vorsorgekonto als schwedische Sparer. Der Hauptgrund: die höheren Kosten in Deutschland.

Fondssparpläne können eine kostengünstigere Alternative zu klassischen Versicherungsprodukten sein. Für risikofreudige Anleger bieten sich Möglichkeiten in Fonds oder ETFs zu investieren, die oft geringere Gebühren aufweisen.

Kostenart Durchschnittliche Belastung Extreme Fälle
Gesamtkosten 25% der Einzahlungen Bis zu 38% der Einzahlungen
Annahme Bundesregierung 10% des Sparbetrags
Reale Kostenbelastung laut Finanzwende Fast 25% der Einzahlungen

Trotz der Kritik an den hohen Kosten gibt es auch positive Beispiele: Ein aktueller Fall zeigt eine jährliche Rendite von 11,6% von 2009 bis 2022. Die Fonds-Rendite bei Riester kann im Vergleich zu anderen Kostenstrukturen etwas höher ausfallen.

Auszahlungsoptionen im Rentenalter

Die Riester-Rente bietet verschiedene Möglichkeiten für die Auszahlung im Ruhestand. Ab 62 Jahren können Sparer ihre Rente beziehen, bei älteren Verträgen sogar schon ab 60. Ein flexibler Auszahlungsplan ermöglicht es, die Vorteile optimal zu nutzen.

Monatliche Rente vs. Einmalzahlung

Die häufigste Option ist eine lebenslange monatliche Rente. Der Rentenfaktor bestimmt dabei die Höhe der Auszahlung. Alternativ können Sparer bis zu 30% ihres Riester-Guthabens als Einmalbetrag erhalten. Bei niedrigen Renten unter 35,35 Euro monatlich ist sogar eine komplette Einmalzahlung möglich.

Eine Modellrechnung zeigt: Wer seit 2002 den Höchstbetrag eingezahlt hat, kann 2030 mit etwa 258 Euro monatlich rechnen. Für 2035 prognostiziert die Bundesregierung sogar 357 Euro. Die tatsächliche Höhe hängt von Faktoren wie Einzahlungsdauer, Zulagen und Zinsentwicklung ab.

Besteuerung der Auszahlungen

Die Riester-Rente unterliegt der nachgelagerten Besteuerung. Das bedeutet, die Auszahlungen werden voll versteuert. Dies mindert die effektive Rente. Bei der Wahl der Auszahlungsoption sollten Sparer ihre individuelle Steuersituation berücksichtigen.

Seit 2018 gibt es eine positive Neuerung: 100 Euro der Riester-Rente bleiben bei der Grundsicherung anrechnungsfrei. Zusätzlich werden 30% des darüber liegenden Betrags nicht angerechnet. Dies verbessert die finanzielle Situation vieler Rentner deutlich.

Reformpläne für die Riester-Rente

Die Bundesregierung plant umfangreiche Gesetzesänderungen für die Riester-Rente ab 2026. Ziel ist es, die geförderte Altersvorsorge attraktiver zu gestalten und an moderne Bedürfnisse anzupassen.

Ein Kernpunkt der Reform ist die Flexibilisierung des Zulagensystems. Künftig soll eine Grundzulage von 20 Cent pro Euro Eigenbeitrag gewährt werden, mit einer Obergrenze von 3.500 Euro ab 2030. Die maximale Grundzulage könnte sich auf bis zu 600 Euro jährlich belaufen – ein deutlicher Anstieg gegenüber den bisherigen 175 Euro.

Für Familien ist eine Kinderzulage von 25 Cent pro Euro Eigenkapital vorgesehen, maximal 300 Euro pro Kind und Jahr. Geringverdiener mit einem Bruttoeinkommen bis 26.250 Euro sollen von einer zusätzlichen Bonuszulage von 175 Euro profitieren.

Ein neues „Altersvorsorge-Depot“ soll renditeorientiertes Investieren ermöglichen. Die Garantie für Riester-Rentenversicherungen soll von 100 auf 80 Prozent sinken, was mehr Spielraum für höhere Renditen schafft. Gewinne aus dem Depot bleiben während der Ansparphase steuerfrei.

Die Reform beinhaltet auch Änderungen bei den Auszahlungsoptionen. Kunden können zwischen einer lebenslangen Rente oder einem Auszahlungsplan bis zum 85. Lebensjahr wählen. Diese Flexibilisierung soll die Attraktivität der Riester-Rente steigern und sie zukunftsfähig machen.

Alternativen zur Riester-Rente

Für die Altersvorsorge 2024 gibt es viele Optionen neben der Riester-Rente. Hier sind einige Alternativen, die mehr Flexibilität und Rendite versprechen.

Private Rentenversicherungen

Private Rentenversicherungen bieten flexibles Sparen ohne staatliche Förderung. Sie erlauben freie Gestaltung der Beiträge und Auszahlungsoptionen. Allerdings fehlen hier die Zulagen der Riester-Rente.

Fondssparpläne und ETFs

Fondssparpläne und Aktienindexfonds (ETFs) sind beliebte Anlageformen. Sie ermöglichen Investitionen in breite Marktindizes mit geringen Kosten. ETFs bieten oft höhere Renditechancen als klassische Riester-Produkte, tragen aber auch mehr Risiko.

Betriebliche Altersvorsorge

Die betriebliche Altersvorsorge ist eine attraktive Option. Sie bietet Steuervorteile und oft einen Arbeitgeberzuschuss. Viele Unternehmen unterstützen ihre Mitarbeiter mit zusätzlichen Beiträgen, was die Sparleistung erhöht.

Für 2024 plant die Regierung ein neues Altersvorsorgedepot. Es soll ab 2026 wirksam werden und steuerfreie Einzahlungen ermöglichen. Sparer können dann in weltweite ETFs investieren und frei über ihr Geld verfügen.

Die Wahl der richtigen Vorsorge hängt von der persönlichen Situation ab. Wichtig sind die eigene Risikoneigung und finanzielle Lage. Eine Kombination verschiedener Anlageformen kann sinnvoll sein, um Risiken zu streuen und Chancen zu nutzen.

Tipps für bestehende Riester-Verträge

Riester-Sparer sollten ihre Verträge regelmäßig einer Vertragsprüfung unterziehen. Bei unrentablen Verträgen ist eine Beitragsfreistellung oft sinnvoller als eine Kündigung. So bleiben Zulagen und Steuervorteile erhalten. Eine Kündigung kann teuer werden: 2023 mussten Sparer durchschnittlich 2.000 Euro zurückzahlen.

Ein Anbieterwechsel zu günstigeren Tarifen kann sich lohnen. Bei fondsgebundenen Verträgen empfiehlt sich eine Überprüfung der Fondsauswahl. Eine Umschichtung in kostengünstige ETFs kann die Rendite verbessern. Beachten Sie: Der Garantiezins für Neuverträge sank 2022 auf 0,25 Prozent.

Vorsicht bei Vertragsänderungen: Das Oberlandesgericht Koblenz entschied, dass Kunden den bei Vertragsabschluss zugesagten Garantiezins einfordern können. Prüfen Sie Ihre Optionen sorgfältig. Bei Privatinsolvenz sollten Sie Ihren Riester-Vertrag nicht kündigen, da das Guthaben unter Pfändungsschutz steht.

Aspekt Empfehlung
Unrentable Verträge Beitragsfreistellung statt Kündigung
Fondsgebundene Verträge Prüfung der Fondsauswahl, ggf. Umschichtung in ETFs
Garantiezins Beachten Sie den gesunkenen Zins von 0,25% bei Neuverträgen
Privatinsolvenz Vertrag nicht kündigen, Guthaben ist pfändungsgeschützt

Zukunftsaussichten der geförderten Altersvorsorge

Die Zukunft der geförderten Altersvorsorge in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Die geplante Rentenreform ab 2026 soll die Attraktivität der Riester-Rente steigern. Ein zentraler Punkt ist die Einführung des Altersvorsorge-Depots, das mehr Flexibilität und Renditechancen bieten könnte.

Experten diskutieren über ein staatlich gelenktes Altersvorsorge-Produkt als Alternative zum bestehenden System. Die zukünftige Entwicklung hängt stark von politischen Entscheidungen und der allgemeinen Finanzmarktentwicklung ab. Eine Vereinfachung des Systems und Kostensenkungen werden als notwendig erachtet.

  • Nur noch ein Fondsparplan-Anbieter für Neukunden
  • Kein Anbieter für Banksparplan
  • Nur 6 Anbieter für Wohn-Riester
  • 35 Versicherer bieten Riester-Tarife an

Die Renditeerwartungen sind mit 0,25 Prozent bei klassischen Riester-Renten sehr gering. Die Finanzmarktentwicklung spielt eine entscheidende Rolle für die Zukunft der geförderten Altersvorsorge. Eine Reform muss die Kosten senken und die Renditen steigern, um die Attraktivität zu erhöhen.

Merkmal Aktueller Stand Zukünftige Entwicklung
Anbieter Stark reduziert Mögliche Zunahme durch Reform
Rendite Sehr gering Potenzielle Steigerung durch Altersvorsorge-Depot
Kosten Oft hoch und intransparent Ziel: Deutliche Senkung
Flexibilität Begrenzt Erhöhung durch neue Konzepte

Expertenmeinungen zur Riester-Rente 2024

Die Riester-Rente steht 2024 weiterhin in der Kritik. Finanzexperten, Verbraucherschützer und Rentenberater bewerten die Vorsorgeform unterschiedlich. Eine Studie zeigt eine durchschnittliche Renditeerwartung von nur 0,8 Prozent für Riester-Produkte. Dies liegt weit unter der empfohlenen Mindestrendite von zwei Prozent.

Verbraucherschützer kritisieren die geringen Renditen und hohen Kosten. Sie betonen, dass Riester-Versicherte oft sehr alt werden müssen, um von ihren Verträgen zu profitieren. Rentenberater raten zu einer diversifizierten Altersvorsorge und sehen die Riester-Rente nur als möglichen Baustein.

Trotz Kritik gibt es auch positive Aspekte. Die staatliche Förderung mit Grund- und Kinderzulagen bleibt attraktiv. Bei einem Bruttoeinkommen von 45.000 Euro können Sparer mit monatlich 135,42 Euro die volle Grundzulage von 175 Euro pro Jahr erhalten. Zusätzlich winkt eine Kinderzulage von bis zu 300 Euro jährlich.

Aspekt Bewertung
Durchschnittliche Rendite 0,8%
Empfohlene Mindestrendite 2%
Grundzulage 175€ pro Jahr
Kinderzulage Bis zu 300€ pro Jahr

Finanzexperten sehen in den geplanten Reformen eine Chance zur Verbesserung. Sie warnen jedoch vor zu hohen Erwartungen. Die sinkende Zahl der Riester-Verträge von 16,5 auf 15,7 Millionen zeigt den Handlungsbedarf. Eine grundlegende Überarbeitung des Systems wird von allen Seiten als notwendig erachtet.

Fazit

Die Riester-Rente bleibt auch 2024 ein komplexes Thema, das eine sorgfältige Entscheidungshilfe erfordert. Trotz sinkender Vertragszahlen und Kritik an hohen Kosten kann sie für bestimmte Gruppen attraktiv sein. Familien mit Kindern profitieren von Zulagen bis zu 300 Euro pro Kind, während Geringverdiener von der Grundzulage von 175 Euro jährlich profitieren können.

Die individuelle Beratung spielt eine Schlüsselrolle bei der Bewertung der Riester-Rente. Mit einer Förderquote von bis zu 44% für Alleinerziehende und Steuervorteilen für Gutverdiener bietet sie durchaus Potenzial. Dennoch zeigen Statistiken, dass etwa ein Fünftel aller Verträge ruhen, was die Notwendigkeit einer gründlichen Prüfung unterstreicht.

Für eine ausgewogene Vorsorgestrategie sollten Alternativen wie ETF-Rentenversicherungen oder klassische ETF-Depots in Betracht gezogen werden. Diese könnten angesichts der Rentenlücke von circa 45% bei einem Durchschnittsgehalt von 3.000 Euro eine sinnvolle Ergänzung darstellen. Letztendlich hängt die Entscheidung für oder gegen die Riester-Rente von der individuellen finanziellen Situation und den persönlichen Zielen ab.

Abschließend lässt sich sagen: Die Riester-Rente kann 2024 für bestimmte Personengruppen noch lohnend sein, ist aber kein Allheilmittel für die Altersvorsorge. Eine ganzheitliche Vorsorgestrategie, basierend auf fundierter individueller Beratung, bleibt der Schlüssel zu einer sicheren finanziellen Zukunft.

FAQ

Was ist die Riester-Rente und wofür wurde sie eingeführt?

Die Riester-Rente ist eine staatlich geförderte private Altersvorsorge, die 2002 eingeführt wurde. Ziel war es, Rentenlücken zu schließen und eine zusätzliche Altersvorsorge neben der gesetzlichen Rente zu etablieren.

Wie hoch ist die durchschnittliche Riester-Rente derzeit?

Laut Statistik des Bundesfinanzministeriums beträgt die durchschnittliche Riester-Rente aktuell 132 Euro pro Monat oder 1.581 Euro pro Jahr.

Welche Zulagen und Förderungen gibt es bei der Riester-Rente?

Es gibt eine Grundzulage von 175 Euro jährlich sowie Kinderzulagen von 300 Euro pro Jahr für ab 2008 geborene Kinder und 185 Euro für davor geborene Kinder. Zusätzlich können die Beiträge als Sonderausgaben steuerlich geltend gemacht werden.

Wer kann von der Riester-Rente profitieren?

Hauptsächlich profitieren rentenversicherungspflichtig Versicherte, Beamte, Künstler über die Künstlersozialkasse, Bezieher von Vorruhestandsgeld und bestimmte Erwerbsgeminderte. Besonders attraktiv ist die Riester-Rente für Geringverdiener und Familien mit Kindern aufgrund der Zulagen.

Was sind die Vor- und Nachteile der Riester-Rente?

Vorteile sind die staatliche Förderung, Steuervorteile und eine garantierte Mindestleistung. Nachteile sind oft hohe Kosten, geringe Flexibilität und niedrige Renditen im Vergleich zu anderen Anlageformen.

Wie hoch sind die Kosten und Gebühren bei Riester-Verträgen?

Die Kosten sind ein Hauptkritikpunkt. Bei Rentenversicherungen fließen durchschnittlich fast 25% der Einzahlungen in Kosten, in Extremfällen sogar bis zu 38%. Die Kostenstruktur ist oft intransparent.

Welche Auszahlungsoptionen gibt es im Rentenalter?

Die häufigste Option ist eine lebenslange monatliche Rente. Alternativ können bis zu 30% des Kapitals als Einmalzahlung bezogen werden. Die Auszahlungen unterliegen der vollen Besteuerung.

Was sind die Reformpläne für die Riester-Rente?

Die Bundesregierung plant ab 2026 höhere Fördergrenzen, ein vereinfachtes Zulagensystem und ein neues „Altersvorsorge-Depot“ für flexibleres Investieren. Bestehende Verträge sollen möglicherweise in neue Produkte überführt werden können.

Welche Alternativen zur Riester-Rente gibt es?

Mögliche Alternativen sind private Rentenversicherungen, Fondssparpläne und ETFs, die betriebliche Altersvorsorge sowie Kombinationen aus sicheren und renditeorientierten Anlageformen wie die „Pantoffel-Sparmethode“.

Was sollte man mit bestehenden Riester-Verträgen tun?

Bestehende Verträge sollten regelmäßig überprüft und gegebenenfalls optimiert werden, indem Beiträge angepasst, günstigere Anbieter gewählt oder in kostengünstigere Fonds umgeschichtet wird.

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