Rente und Steuern: Tipps zur Steuererklärung

Rente und Steuern: Tipps zur Steuererklärung

Wussten Sie, dass der steuerfreie Grundfreibetrag für Rentner im Jahr 2024 auf 11.604 Euro für Ledige und 23.208 Euro für Verheiratete ansteigt? Diese überraschende Erhöhung um fast 700 Euro pro Person im Vergleich zum Vorjahr eröffnet neue Möglichkeiten bei der Steuererklärung für Rentner.

Die Besteuerung von Renten ist ein komplexes Thema, das viele Senioren verunsichert. Doch mit dem richtigen Wissen über Steuervergünstigungen für Rentner lässt sich oft bares Geld sparen. In diesem Artikel erfahren Sie, worauf es bei der Steuererklärung für Rentner ankommt und wie Sie von verschiedenen Absetzungsmöglichkeiten profitieren können.

Von Werbungskosten über Sonderausgaben bis hin zu außergewöhnlichen Belastungen – wir beleuchten die wichtigsten Aspekte der Rentenbesteuerung für 2024. Erfahren Sie, wie Sie den Altersentlastungsbetrag nutzen können und welche Pauschbeträge für Menschen mit Behinderung gelten. Mit unseren Tipps zur Steuererklärung für Rentner navigieren Sie sicher durch den Steuerdschungel und maximieren Ihre Erstattung.

Inhaltsverzeichnis

Grundlagen der Besteuerung von Renten

Die Besteuerung von Renten in Deutschland unterliegt einem komplexen System. Seit 2005 werden Renten zunehmend besteuert, während Aufwendungen zur Altersvorsorge steuerfrei werden. Dies betrifft sowohl die gesetzliche Rentenversicherung als auch andere Rentenformen.

Steuerpflicht für Rentner

Die Steuerpflicht Rentner ist eine wichtige Realität. Grundsätzlich sind Renten einkommenssteuer- oder lohnsteuerpflichtig. Der Besteuerungsanteil hängt vom Rentenbeginn ab. Bei Renteneintritt bis Dezember 2005 galten 50% der Bruttorente als steuerpflichtiges Einkommen. Dieser Anteil steigt jährlich.

Steuerfreibeträge und Grundfreibetrag

Der Grundfreibetrag spielt eine zentrale Rolle bei der Rentenbesteuerung. Er bestimmt, ab welchem Einkommen Steuern gezahlt werden müssen. Für Rentner, die bis 2057 in Rente gehen, berechnet das Finanzamt einen festen „Rentenfreibetrag“. Dieser bleibt unverändert, während Rentenanpassungen voll steuerpflichtig sind.

Besteuerungsanteil der Rente

Der Besteuerungsanteil Rente steigt kontinuierlich. Rentner, die ab 2058 oder später in Rente gehen, müssen ihre Rente vollständig versteuern. Bis dahin erhöht sich der steuerpflichtige Anteil schrittweise. Dies gilt für verschiedene Rentenarten, einschließlich Erwerbsminderungsrenten und Hinterbliebenenrenten.

Rentenbeginn Besteuerungsanteil Rentenfreibetrag
Bis 2005 50% 50%
2024 84% 16%
Ab 2058 100% 0%

Wichtig zu wissen: Rentenbezieher müssen keine Daten zu ihrer gesetzlichen Rente in der Einkommensteuererklärung angeben. Das Finanzamt erhält automatisch relevante Informationen von der Deutschen Rentenversicherung. Zur Berechnung der Einkommenssteuer steht ein Alterseinkünfte-Rechner zur Verfügung.

Werbungskosten für Rentner

Rentner können in ihrer Steuererklärung Werbungskosten geltend machen. Das Finanzamt berücksichtigt einen Werbungskostenpauschbetrag von 102 Euro. Dieser Betrag wird automatisch von den steuerpflichtigen Einkünften abgezogen.

Bei höheren Kosten lohnt sich der Einzelnachweis. Zu den Werbungskosten für Rentner zählen:

  • Kontoführungsgebühren
  • Steuerberatungskosten
  • Rechtsberatungs- und Prozesskosten
  • Gewerkschaftsbeiträge
  • Kosten für Rentenberatung
  • Steuersoftware
  • Fachliteratur
  • Darlehenszinsen für Rentenbeiträge

Wichtig: Computer oder Laptop können nicht als Werbungskosten geltend gemacht werden, wenn Rentner nicht aktiv berufstätig sind. Auch Werbungskosten im Zusammenhang mit einem 450-Euro-Job sind nicht absetzbar.

Rentner müssen Werbungskosten über 102 Euro in die Anlage R ihrer Steuererklärung eintragen. Belege sollten sorgfältig aufbewahrt werden. Bei gemeinsamer Veranlagung steht beiden Partnern jeweils der Pauschbetrag zu.

Werbungskosten Rentner Arbeitnehmer
Pauschbetrag 102 Euro 1.230 Euro
Einzelnachweis möglich Ja Ja
Eintragung in Anlage R Anlage N

Die Steuererklärung für Rentner kann durch die korrekte Angabe von Werbungskosten optimiert werden. Es lohnt sich, alle relevanten Ausgaben zu sammeln und zu prüfen, ob der Einzelnachweis vorteilhaft ist.

Sonderausgaben in der Steuererklärung

Rentner können durch Sonderausgaben ihre Steuerlast erheblich senken. Diese Ausgaben umfassen verschiedene Bereiche und bieten Potenzial für Steuerersparnisse.

Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge

Krankenversicherungsbeiträge zählen zu den wichtigsten Sonderausgaben Rentner. Sie sind unbegrenzt absetzbar. Bei privat Versicherten sind die Beiträge zur Basiskranken- und Pflegeversicherung vollständig abzugsfähig, werden aber pauschal um 4% gekürzt.

Spenden und Kirchensteuer

Die Kirchensteuer kann in voller Höhe als Sonderausgabe geltend gemacht werden. Spenden sind bis zu 20% des Gesamtbetrags der Einkünfte absetzbar. Diese Möglichkeiten sollten Rentner nicht übersehen.

Vorsorgeaufwendungen

Seit 2023 können Rentner Beiträge zur Altersvorsorge bis 26.528 Euro jährlich als Sonderausgaben anrechnen lassen. Riester-Renten-Beiträge sind bis 2.100 Euro pro Jahr absetzbar. Rürup-Renten-Beiträge werden seit 2023 vollständig anerkannt.

Es lohnt sich, alle Belege sorgfältig zu sammeln. Der Sonderausgaben-Pauschbetrag beträgt 36 Euro für Singles und 72 Euro für Verheiratete. Oft übersteigen die tatsächlichen Ausgaben diesen Betrag deutlich. Die Eintragung erfolgt in den Anlagen Vorsorgeaufwand und Sonderausgaben der Steuererklärung.

Außergewöhnliche Belastungen geltend machen

Rentner können Außergewöhnliche Belastungen in ihrer Steuererklärung geltend machen. Diese Kosten entstehen zwangsläufig und sind höher als bei anderen Steuerpflichtigen mit ähnlichen Einkünften. Krankheitskosten zählen oft zu diesen Belastungen.

Zu den absetzbaren Kosten gehören:

  • Krankheitskosten wie Hörgeräte, Brillen und Rollstühle
  • Alters- oder behindertengerechter Umbau
  • Medizinische Hilfsgeräte
  • Beerdigungskosten

Bei der Geltendmachung von Außergewöhnlichen Belastungen gilt es, die zumutbare Belastung zu beachten. Diese basiert auf dem Gesamtbetrag der Einkünfte und variiert je nach Familienstand und Kinderzahl.

Gesamtbetrag der Einkünfte Alleinstehend Verheiratet
bis 15.340 € 5% 4%
15.341 € bis 51.130 € 6% 5%
über 51.130 € 7% 6%

Krankheitskosten müssen ärztlich verordnet und medizinisch notwendig sein. Auch alternative Heilmethoden können berücksichtigt werden. Pflegekosten, ob für häusliche Pflege oder im Pflegeheim, sind ebenfalls absetzbar. Der Pflege-Pauschbetrag für unentgeltliche Pflege beträgt bis zu 1.800 Euro jährlich ab Pflegegrad 4.

Rente und Steuern: Tipps zur Steuererklärung

Die Steuererklärung für Rentner kann komplex sein. Hier finden Sie nützliche Steuererklärung Tipps, die Ihnen helfen, den Prozess zu vereinfachen und mögliche Ersparnisse zu maximieren.

Wichtige Unterlagen sammeln

Beginnen Sie frühzeitig mit dem Sammeln aller relevanten Dokumente. Dazu gehören:

  • Rentenbescheide
  • Belege für Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge
  • Nachweise über Spenden und Kirchensteuer
  • Quittungen für außergewöhnliche Belastungen

Nutzung von Steuersoftware

Steuersoftware Rentner können die Erstellung der Steuererklärung erheblich erleichtern. Programme wie WISO Steuer oder Steuersparerklärung bieten spezielle Versionen für Rentner an. Diese führen Sie Schritt für Schritt durch den Prozess und helfen, keine wichtigen Abzüge zu übersehen.

Fristen beachten

Die Einhaltung der Abgabefristen ist entscheidend. Für die Steuererklärung 2023 gilt der 31. Juli 2024 als Stichtag. Bei Nutzung eines Steuerberaters verlängert sich die Frist bis Ende Februar 2025. Verspätungen können zu Zuschlägen führen.

Steuerjahr Abgabefrist ohne Berater Abgabefrist mit Berater
2023 31.07.2024 29.02.2025
2024 31.07.2025 02.03.2026

Beachten Sie, dass seit 2021 die Solidaritätszuschlag für die meisten Rentner entfällt. Dies kann zu einer spürbaren Entlastung führen, besonders für Rentner mit niedrigeren Jahreseinkommen.

Steuerliche Vergünstigungen für Rentner

Rentner in Deutschland profitieren von zahlreichen Steuervergünstigungen. Diese Vorteile im Ruhestand helfen, die finanzielle Belastung zu reduzieren. Der Grundfreibetrag für Alleinstehende beträgt 2024 11.604 Euro. Einkommen bis zu dieser Höhe bleiben steuerfrei.

Ein wichtiger Aspekt der Steuervergünstigungen für Rentner ist der Rentenfreibetrag. Dieser hängt vom Renteneintritt ab. Für 2024 liegt der Besteuerungsanteil bei 84%. Der Rentenfreibetrag bleibt über die Jahre konstant, während Rentenerhöhungen voll versteuert werden.

Zusätzlich können Rentner von der Werbungskostenpauschale profitieren. Diese beträgt 102 Euro und wird automatisch abgezogen. Übersteigen die tatsächlichen Kosten diesen Betrag, lohnt sich eine detaillierte Auflistung.

Für Rentner mit Behinderung gibt es weitere Steuervorteile im Ruhestand. Sie können erhöhte Pauschbeträge geltend machen. Die Höhe richtet sich nach dem Grad der Behinderung.

Vergünstigung Betrag (Euro) Besonderheit
Grundfreibetrag 2024 11.604 Für Alleinstehende
Werbungskostenpauschale 102 Automatischer Abzug
Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 Ohne Nachweis
Rentenfreibetrag Variabel Abhängig vom Renteneintritt

Diese Steuervergünstigungen für Rentner tragen dazu bei, die finanzielle Situation im Ruhestand zu verbessern. Es lohnt sich, alle Möglichkeiten auszuschöpfen und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Altersentlastungsbetrag nutzen

Der Altersentlastungsbetrag bietet Rentnern ab 64 Jahren eine wichtige Steuerermäßigung im Alter. Diese Vergünstigung reduziert das zu versteuernde Einkommen und kann die Steuerlast erheblich senken.

Berechnung des Altersentlastungsbetrags

Die Höhe des Altersentlastungsbetrags hängt vom Geburtsjahr ab. Für Personen, die 2024 64 Jahre alt werden, beträgt er 14,0% der begünstigten Einkünfte, maximal 646 Euro. Dieser Betrag bleibt lebenslang konstant.

Begünstigte Einkünfte

Nicht alle Einkommensarten profitieren vom Altersentlastungsbetrag. Zu den begünstigten Einkünften zählen:

  • Vermietung und Verpachtung
  • Kapitalerträge
  • Lohneinkünfte

Renten und Versorgungsbezüge sind ausgenommen, da sie bereits anderweitig steuerlich begünstigt werden.

Geburtsjahr Prozentsatz Höchstbetrag (2024)
1959 14,0% 646 €
1958 14,4% 684 €
1957 14,8% 722 €

Bei Kapitalerträgen empfiehlt sich eine Günstigerprüfung, um den Altersentlastungsbetrag optimal zu nutzen. Ehepaare sollten beachten, dass der Betrag nicht verdoppelt wird. Eine geschickte Verteilung der Einkünfte kann hier vorteilhaft sein.

Krankheitskosten als außergewöhnliche Belastungen

Krankheitskosten können in der Steuererklärung als außergewöhnliche Belastungen geltend gemacht werden. Dies bietet Rentnern die Möglichkeit, ihre Steuerlast zu mindern. Um Medizinkosten abzusetzen, müssen sie medizinisch notwendig und durch Nachweise belegt sein.

Zu den absetzbaren Krankheitskosten zählen:

  • Kosten für ärztliche Behandlungen
  • Ausgaben für Medikamente und Heilmittel
  • Aufwendungen für Hilfsmittel wie Brillen oder Hörgeräte
  • Fahrtkosten zu Ärzten oder Therapien

Bei der Krankheitskosten Steuererklärung ist zu beachten, dass nur Kosten über der zumutbaren Belastungsgrenze berücksichtigt werden. Diese Grenze hängt vom Einkommen, Familienstand und der Anzahl der Kinder ab. Ersatzleistungen der Krankenkasse müssen von den Krankheitskosten abgezogen werden.

Für alternative Behandlungsmethoden sind zusätzliche Gutachten erforderlich. Ärztliche Verordnungen reichen bei offensichtlich krankheitsbedingten Kosten aus. Die steuerliche Berücksichtigung von Krankheitskosten wird im Einzelfall geprüft.

Rentner sollten alle relevanten Belege sammeln und in ihrer Steuererklärung angeben. So können sie von möglichen Steuervorteilen profitieren und ihre Medizinkosten absetzen.

Pauschbeträge für Menschen mit Behinderung

Der Behindertenpauschbetrag bietet Menschen mit Behinderung eine wichtige Steuervergünstigung. Seit 2021 wurden diese Pauschbeträge deutlich erhöht, was die erste Anpassung seit 1975 darstellt.

Höhe der Pauschbeträge

Die Höhe des Behindertenpauschbetrags richtet sich nach dem Grad der Behinderung (GdB). Für 2024 gelten folgende Beträge:

Grad der Behinderung Pauschbetrag
20 384 €
30 620 €
40 860 €
50 1.140 €
60 1.440 €
70 1.780 €
80 2.120 €
90 2.460 €
100 2.840 €

Für Hilflose, Blinde und Taubblinde beträgt der Pauschbetrag 7.400 €. Diese Steuervergünstigung bei Behinderung ermöglicht es, Kosten ohne Einzelnachweise geltend zu machen.

Voraussetzungen für den Anspruch

Um den Behindertenpauschbetrag zu erhalten, muss ein GdB von mindestens 20 vorliegen. Der Nachweis erfolgt durch einen Schwerbehindertenausweis oder einen Bescheid des Versorgungsamtes.

Zusätzlich können Betroffene weitere Kosten geltend machen, wie Fahrtkosten oder Aufwendungen für einen behindertengerechten Umbau. Für Fahrten mit dem PKW gilt eine Pauschale von 0,30 € pro Kilometer, bei einer maximal anrechenbaren Fahrleistung von 15.000 km jährlich für bestimmte Merkzeichen.

Haushaltsnahe Dienstleistungen und Handwerkerleistungen

Rentner können von Steuerermäßigungen für Haushaltsnahe Dienstleistungen und Handwerkerleistungen profitieren. Diese Möglichkeit bietet erhebliche finanzielle Vorteile im Alter.

Bei Handwerkerleistungen können 20% der Arbeitskosten, maximal 1.200 Euro jährlich, von der Steuer abgesetzt werden. Die Obergrenze für absetzbare Ausgaben liegt bei 6.000 Euro. Für Haushaltsnahe Dienstleistungen gilt eine Steuerermäßigung von 20% der Aufwendungen, bis zu 4.000 Euro pro Jahr.

  • Reinigungsarbeiten
  • Gartenarbeit
  • Pflegeleistungen
  • Umzugshilfe
  • Winterdienst
  • Tierbetreuung

Bei Minijobs im Haushalt können bis zu 510 Euro jährlich zurückgeholt werden. Wichtig: Barzahlungen werden nicht anerkannt. Alle Leistungen müssen per Überweisung bezahlt und durch Rechnungen belegt werden.

Leistungsart Maximale Steuerermäßigung Maximale absetzbare Ausgaben
Handwerkerleistungen 1.200 Euro 6.000 Euro
Haushaltsnahe Dienstleistungen 4.000 Euro 20.000 Euro
Minijobs im Haushalt 510 Euro 2.550 Euro

Durch geschickte Kombination verschiedener Abzugsmöglichkeiten können Rentner bis zu 5.710 Euro Steuern sparen. Diese Steuervorteile gelten auch für 2024 und bieten eine gute Möglichkeit, die finanzielle Situation im Ruhestand zu verbessern.

Kapitalerträge in der Steuererklärung

Für Rentner spielen Kapitalerträge oft eine wichtige Rolle als zusätzliche Einkommensquelle. Ab 2024 müssen Kapitalerträge Rentner in ihrer Steuererklärung berücksichtigen. Die Besteuerung erfolgt mit einem pauschalen Satz von 25%, zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer.

Der Sparer-Pauschbetrag ist ein wichtiger Aspekt bei der Versteuerung von Kapitalerträgen. Seit 2023 beträgt er 1.000 Euro für Alleinstehende und 2.000 Euro für Ehepaare. Kapitalerträge unterhalb dieser Grenze sind steuerfrei. Dies bedeutet, dass viele Rentner mit geringen Kapitalerträgen keine Steuern darauf zahlen müssen.

Rentner sollten ihre Kapitalerträge in der Anlage KAP der Einkommensteuererklärung angeben. Dies ist besonders wichtig, wenn keine Freistellungsaufträge vorliegen oder bereits Steuern von den Erträgen einbehalten wurden. Eine genaue Auflistung kann zu einer möglichen Steuerrückerstattung führen.

Zu beachten ist auch der Altersentlastungsbetrag, der vom Finanzamt berücksichtigt wird. Dieser kann die Steuerlast weiter senken. Im Jahr 2023 beträgt er 13,6% der positiven Einkünfte, maximal 646 Euro. Rentner sollten diese Möglichkeit zur Steuerersparnis nicht übersehen.

Steuererklärung für Rentner: Häufige Fehler vermeiden

Bei der Steuererklärung für Rentner lauern einige Fallstricke. Seit 2005 müssen über 7 Millionen Rentner in Deutschland eine Steuererklärung abgeben. Um Steuerfehler zu vermeiden, sollten Sie einige wichtige Punkte beachten.

Ein häufiger Steuerfehler bei Rentnern ist das Vergessen von Werbungskosten. Der Pauschbetrag von 102 Euro wird automatisch berücksichtigt. Übersteigen Ihre Ausgaben diesen Betrag, können Sie sie einzeln aufführen. Denken Sie an Kontoführungsgebühren oder Kosten für Steuerberatung.

Viele Rentner übersehen den Altersentlastungsbetrag. Dieser mindert Ihr zu versteuerndes Einkommen. Auch absetzbare Krankheitskosten werden oft nicht angegeben. Nutzen Sie die Möglichkeit, bis zu 20% der Ausgaben für haushaltsnahe Dienstleistungen oder Umbauten geltend zu machen.

Ein wichtiger Tipp zur Steuererklärung: Prüfen Sie alle Unterlagen sorgfältig. Bei Unsicherheiten kann professionelle Hilfe sinnvoll sein. Beachten Sie die Abgabefrist, die für Rentner in einem Beispiel der 2. September 2024 war. Mit diesen Hinweisen vermeiden Sie typische Steuerfehler und optimieren Ihre Steuererklärung als Rentner.

FAQ

Was sind die Grundlagen der Besteuerung von Renten?

Ab 2024 sind Rentner in Deutschland steuerpflichtig. Der Grundfreibetrag liegt bei 11.604 Euro für Ledige und 23.208 Euro für Verheiratete. Der Besteuerungsanteil der Rente erhöht sich jährlich. Eine Steuererklärung ist erforderlich, wenn der Grundfreibetrag überschritten wird.

Welche Werbungskosten können Rentner absetzen?

Absetzbare Werbungskosten für Rentner sind unter anderem Steuerberatungskosten, Gewerkschaftsbeiträge, Rechtsberatungs- und Prozesskosten für Rentenansprüche sowie eine Pauschale von 16 Euro für Kontoführungsgebühren. Es gibt eine Werbungskostenpauschale von 102 Euro, wobei der Einzelnachweis bei höheren Kosten vorteilhaft ist.

Welche Sonderausgaben können in der Steuererklärung geltend gemacht werden?

Zu den absetzbaren Sonderausgaben zählen Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge, private Versicherungen, Kirchensteuer und Spenden. Es gibt einen Sonderausgabenpauschbetrag von 36 Euro. Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge sind unbegrenzt absetzbar.

Was sind außergewöhnliche Belastungen und wie können sie geltend gemacht werden?

Außergewöhnliche Belastungen allgemeiner und besonderer Art wie Krankheitskosten, alters- oder behindertengerechter Umbau, medizinische Hilfsgeräte und Beerdigungskosten können in der Steuererklärung geltend gemacht werden. Es wird eine zumutbare Belastung berücksichtigt.

Wie kann man sich optimal auf die Steuererklärung vorbereiten?

Zur Vorbereitung sollten alle relevanten Belege und Rechnungen gesammelt werden. Empfohlen wird die Nutzung von Steuersoftware wie WISO Steuer, Steuersparerklärung und Tax, es gibt spezielle Rentner-Versionen. Wichtig ist die Einhaltung der Fristen bei der Abgabe.

Welche steuerlichen Vergünstigungen gibt es speziell für Rentner?

Rentner können den Altersentlastungsbetrag, erhöhte Pauschbeträge für Menschen mit Behinderung und den Hinterbliebenen-Pauschbetrag in Anspruch nehmen, sofern sie die jeweiligen Voraussetzungen erfüllen.

Wie wird der Altersentlastungsbetrag berechnet?

Der Altersentlastungsbetrag für Personen ab 64 Jahren beträgt 13,6% der begünstigten Einkünfte, maximal 646 Euro für 2023. Begünstigt sind Einkünfte aus Vermietung, Verpachtung, Kapitalerträge und Lohneinkünfte – nicht jedoch Renten und Versorgungsbezüge.

Welche Krankheitskosten können als außergewöhnliche Belastungen geltend gemacht werden?

Absetzbar sind Kosten für Medikamente, Heilmittel, Krankenhausaufenthalte und Kuren auf ärztliche Verordnung. Auch Eigenanteile und Zuzahlungen können berücksichtigt werden. Bei Kuren ist der Nachweis einer genehmigten Kur wichtig.

Wie hoch sind die Pauschbeträge für Menschen mit Behinderung?

Die Pauschbeträge staffeln sich nach Grad der Behinderung: 384 Euro ab GdB 20, bis zu 7.400 Euro für Hilflose, Blinde und Taubblinde. Es gelten bestimmte Voraussetzungen für den Anspruch. Die Pauschbeträge sind eine Alternative zu Einzelnachweisen.

Können haushaltsnahe Dienstleistungen und Handwerkerleistungen steuerlich geltend gemacht werden?

Ja, 20% der Arbeitskosten für haushaltsnahe Dienstleistungen bis maximal 4.000 Euro und für Handwerkerleistungen bis 1.200 Euro können abgesetzt werden. Bei Minijobs gelten Besonderheiten. Barzahlungen werden nicht anerkannt.

Wie werden Kapitalerträge in der Steuererklärung behandelt?

Alle Kapitalerträge müssen in der Steuererklärung angegeben werden. Es gibt den Sparer-Pauschbetrag von 1.000 Euro für Ledige und 2.000 Euro für Eheleute. Bei Berücksichtigung des Altersentlastungsbetrags kann es zu einer Steuerrückerstattung kommen.

Welche häufigen Fehler sollten Rentner bei der Steuererklärung vermeiden?

Häufig werden Werbungskosten vergessen, der Altersentlastungsbetrag nicht berücksichtigt oder absetzbare Krankheitskosten übersehen. Eine sorgfältige Prüfung aller Unterlagen und gegebenenfalls professionelle Hilfe wird empfohlen.

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